Ziel und Zweck der KMU Vereinigung
…fühlt den Wirtschaftspuls
…wahrt die Interessen der Klein- und Mittelbetriebe
…fördert den Standort Richterswil – Samstagern
…schafft Verbindungen in der lokalen Marktwirtschaft und Bevölkerung
…unterstützt eine fortschrittliche Finanz-, Wirtschafts- und Sozialpolitik
…erarbeitet Rahmenbedingungen einer freien und sozialen Marktwirtschaft
…organisiert die alle 5 Jahre stattfindende Gewerbeausstellung richti
Geschichte der KMU Vereinigung
Die Gründerzeit Die Geschichte der heutigen kmu-vereinigung richterswil/samstagern begann am 24. September 1881 unter dem Namen „Schweizerischer Gewerbeverein – Sektion Richterswil“.
Früh erkannten unsere Vorfahren die Wichtigkeit einer guten berufsschulischen Ausbildung ihrer Lehrlinge. Aus dieser Erkenntnis heraus riefen die Gründungsväter gleichzeitig die „Handwerks- und Fortbildungsschule“ ins Leben. Dies wurde als erstes in den damaligen Statuten verankert. Da heisst es ua: „Der Handwerker- und Gewerbeverein Richterswil bezweckt in erster Linie die Errichtung, Beaufsichtigung und Unterstützung einer Schule, welche den jungen Leuten der Gemeinde Gelegenheit bieten soll, ihre in der Volksschule (Primar- und Sekundarschule) erworbenen Kenntnisse gemäss den Anforderungen des bürgerlichen und beruflichen Lebens zu befestigen und zu erweitern.“ Eine weit gefächerte Ausbildung, nicht nur die berufliche, war schon damals den Ausbildungsbetrieben ein grosses Anliegen. Die Schule unterstand den vom Erziehungsrat erlassenen Verordnungen betreffend die vom Stande (heute Kanton) unterstützten Handwerks- und Gewerbeschüler. Der Fächerkanon beinhaltete schon damals: gewerbliches Rechnen, einfache Buchhaltung, deutsche Sprache, Zeichnen, Geometrie und Vaterlandskunde.
Das zwanzigste Jahrhundert In dieser Zeit blühte Richterswil. Namhafte Firmen siedelten sich an, vergrösserten ihre Betriebe und schufen Arbeitsplätze. Auch das Handwerk und das Gewerbe erlebten einen Aufschwung. Dies änderte allerdings gegen das zu Ende gehende Jahrhundert. Das Gewerbe, Handwerk und die Industrie musste Umsatzeinbussen hinnehme, was zu rigorosem Arbeitsplatzabbau und zu sozialen Härtefällen führte. Immer mehr drängten auswärtige Anbieter auf den einheimischen Markt. Die veranlasste den Verein 1983 zu einer umfassenden Revision seiner Statuten und vor allem zur Schaffung eines neuen und prägnanten Zweckartikels: „ Der Verein bezweckt den Zusammenschluss des Handwerk- und Gewerbebestandes zu gemeinsamer Wahrung und Förderung seiner Interessen in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht. Um der Bevölkerung die Leistungsfähigkeit und das Angebot des Richterswiler Handwerks und Gewerbes näher zu bringen, wurden bereits anfangs der 50er Jahre bis 1957 Weihnachtsausstellungen durchgeführt. Nach einer Herbstschau 1965 folgten dann ab 1981 im 5-Jahresrythmus die zur Tradition gewordenen Gewerbeausstellungen „Richti 81“ usw. Das ausgehende zwanzigste Jahrhundert war von grossen Sorgen geprägt. Renommierte Firmen zogen in andere Kantone um oder mussten aus Konkurrenzgründen ihre Tore schliessen. Auch unsere im Dorf ansässigen Detaillisten wurden von dieser Welle nicht verschont. Ihnen erwuchs grosse Konkurrenz durch das Aufkommen der grossen, alles anbietenden Einkaufs-Center.
Heute und in Zukunft Im Laufe der vergangenen Jahre hat sich die Zusammensetzung des Handwerker und Gewerbevereins Richterswil stark geändert. Es kamen Unternehmen aus Handel und Dienstleistung dazu. Dank der Standortförderung der Gemeinde war es in den vergangenen Jahren möglich, in Samstagern, dem einzigen Ort wo es noch möglich ist, Industrie- und Gewerbebetriebe anzusiedeln. Das Jubiläumsjahr 2006 kann als Jahr des Aufbruchs bezeichnet werden. Der HGV bekam einen neuen Namen, ein neues Logo, einen neuen Zweckartikel und neue, der heutigen Zeit angepasste Statuten.
Die KMU-RS befindet sich im Aufbruch. Der regelmässige Kontakt zu den Behörden hilft mit, dass Aufträge der öffentlichen Hand in der Gemeinde oder aber mindestens in der Region des Bezirkes Horgen verbleiben. Entscheidungsträgern wird Mut gemacht, Spielräume wie sie die z.B. die Submissionsverordnung bietet, auszunutzen. Abgaben und Gebühren dürfen nicht zu versteckten Steuererhöhungen verkommen. Regelmässige Kontakte unter den Mitgliedern sollen Sorgen und Nöte aufzeigen, damit der Vorstand diese angehen kann. Die Ausbildung von Schulabgängern ist ein fundamentales Ziel unserer Tätigkeit. Weitere Betriebe müssen als Ausbildungsbetriebe gewonnen werden. Die Kommunikation nach Aussen wird verstärkt. Die Richterswiler und Samstagerer müssen wissen, dass es uns gibt!
Geschichte Richterswil
Um ca. 700–900 n. Chr. lässt sich der Allemanne Richtilo auf dem heutigen Gemeindegebiet von Richterswil nieder. Erstmals urkundlich erwähnt wird Richtliwile im Jahre 1265. Am Ende des 18. Jahrhunderts residieren bekannte Persönlichkeiten wie Goethe, Lavater und weitere beim Richterswiler Arzt Dr. Johannes Hotze. Ausserdem besitzt Richterswil Aussichtspunkte mit Ausblick auf den Zürichsee, die Inseln Ufenau, Lützelau und Schönenwirt und auf die Vorläufer der Glarner- und Appenzelleralpen. Der wohl bekannteste Ausblicksplatz trägt den Namen seines Verehrers: Gottfried Keller.
Dank der Hilfe der Truppen von Napoleon konnte sich Richterswil während der französischen Revolution von der Herrschaft der Stadt Zürich befreien und wurde eine eigenständige Gemeinde mit dannzumal 2463 Einwohnerinnen und Einwohnern. Einige Jahre später wurde Richterswil dem Bezirk Horgen zugewiesen.
Im Jahre 1848 kaufte Richterswil für 100 Schweizer Franken die Insel Schönenwirt in der Bucht zwischen Richterswil und Bäch (die kleinste der drei Zürichseeinseln Ufenau, Lützelau und Schönenwirt) vom Kloster in Einsiedeln. Der historische Kaufbrief wurde im Gemeindearchiv aufbewahrt. Aufgrund ihrer Ufernähe erreicht man sie in wenigen Minuten per Boot oder schwimmend. 1873 erhielt Rudolf Zinggeler-Syfrig (1819-1897, Seidenfabrikant) die Nutzungsrechte des Mülibaches für den Antrieb seiner Zwirnereimaschinen. Oberhalb Richterswil entstand durch Aufstauung des Mülibaches der Sternenweiher. Eine zwei Kilometer lange Druckleitung führte das Wasser bis zum Zürichsee hinunter wo es in der Zwirnerei Zinggelers eine Wasserturbine antrieb. Zur Belustigung und als Symbol der Industrialisierung liess der Fabrikant an Festtagen, wie dem 1. August, das Wasser durch eine Düse emporsteigen. Ein Springbrunnen mit einer Höhe von 80-85 Meter entstand. Diese Fontäne galt lange als die höchste des Kontinents. 1972 wurde die Kraftanlage ausser Betrieb gesetzt und damit auch die Fontäne. Dank einem neu gegründeten Komitee wurde die Fontäne am 8./9. Dezember 2007 wieder zum Leben erweckt.
Die wichtigsten Daten im Überblick
1893 wird das Spital Richterswil erbaut, welches seit 1994 als anthroposophische Klinik (Paracelsus Spital) geführt wurde und 2021 geschlossen werden musste.
1905 wird die neue reformierte Kirche, 1914 die katholische Kirche eingeweiht.
1975 wird der historische Dorfkern von Richterswil als schützenswert erklärt.